20.10.2025
5min
Warum 95 % der KI-Projekte scheitern
Victor Journoud
Co-Founder & Partner
– und wie Daten, Prozesse und Geduld echten ROI schaffen

Eine aktuelle Studie des MIT Media Lab zeigt ein klares Bild:
Laut The State of AI in Business 2025 liefern 95 % aller generativen KI-Pilotprojekte keinen messbaren Geschäftswert.

Das Problem liegt nicht in der Technologie, sondern in ihrer Anwendung.
Viele Unternehmen folgen dem Hype statt einer Strategie. Sie starten KI-Projekte, nicht weil sie ein konkretes Problem lösen wollen, sondern weil „alle etwas mit KI machen“.
KI wird so zum Innovationssymbol – nicht zum Instrument für echten Mehrwert.

Die Illusion schneller Erfolge

Laut MIT fließen rund 70 % der KI-Budgets in Marketing- und Sales-Piloten. Chatbots, Textgeneratoren, Automatisierungen – leicht vorstellbar, aber oft wirkungslos.
Sichtbarkeit bedeutet nicht automatisch Wert.
Viele dieser Initiativen erzeugen Lärm statt Nutzen: frustrierende Chatbots, generische Inhalte, ineffiziente Automatisierung.

Die wirklichen Effizienzgewinne entstehen in den unsichtbaren Prozessen in Beschaffung, Finanzen, Risiko- oder Backoffice-Automatisierung.
Aber nur, wenn Daten, Prozesse und Logik sauber aufeinander abgestimmt sind.
Oder wie Forbes-Autorin Andrea Hill schreibt: „Automating a flawed process only helps you do the wrong thing faster.“

Der Hype-Gap: Was Karpathy richtig erkennt

In seinem Interview mit Dwarkesh Patel spricht Andrej Karpathy, ehemaliger KI-Forscher bei OpenAI und Tesla, über den überzogenen Optimismus rund um die sogenannte Agentic AI.
Er spricht nicht vom „Jahr der Agenten“, sondern von der „Dekade der Agenten“.
Die aktuellen Modelle, so Karpathy, „funktionieren einfach nicht“ als autonome Systeme: keine stabile Erinnerung, keine echte Multimodalität, begrenztes logisches Denken.

Er nennt es beim Namen: „Die Branche macht einen zu großen Sprung – sie tut so, als wäre das schon unglaublich. Aber das ist es nicht.“
Seine Einschätzung ist keine Skepsis, sondern Realismus: KI ist mächtig, aber noch nicht reif für echte Autonomie.

Warum Unternehmen scheitern

Sowohl MIT als auch Karpathy sehen die Ursache in der fehlenden Abstimmung zwischen Technologie und Unternehmensrealität.
In vielen Firmen arbeiten Strategie, Marketing und Operations in getrennten Silos.
Setzt man darauf KI, entsteht keine Struktur – sondern Chaos.

Laut MIT-Studie sind Projekte mit externen Partnern doppelt so erfolgreich (67 % vs. 33 %).
Der Grund: interne Teams kennen das Geschäft, externe Teams kennen die Umsetzung.
Erfolg entsteht, wenn beides zusammenkommt.

Kumais Ansatz: Intelligente Systeme statt isolierte KI-Projekte

Bei kumai sehen wir KI als zentralen Wachstumstreiber – aber nur, wenn sie auf einer stabilen Basis aufbaut.
Wir verbinden Business Intelligence, Prozessverständnis und AI-Architektur zu einem integrierten System.
Jedes Projekt beginnt mit einer Analyse der Datenqualität, Prozesse und KPIs, um Klarheit zu schaffen, bevor KI implementiert wird.

Wo sinnvoll, setzen wir kleinere spezialisierte Modelle (SLMs) ein – effizienter, kontrollierbarer und anpassungsfähiger.
Von Anfang an sind Monitoring, Retraining und Governance Teil des Designs.
Bei kumai ist KI keine Dekoration, sie ist die operative Infrastruktur intelligenter Unternehmen.

Von Pilotprojekten zu echter Performance

Die Grenze zwischen einem Pilotprojekt, das verpufft, und einem System, das wirklich verändert, heißt Integration.
KI darf nicht neben den Abläufen existieren, sie muss Teil davon sein.
Wenn sie direkt in ERP-, CRM- oder Prozessstrukturen eingebettet ist, wird sie zum Bestandteil der Entscheidungsfindung, nicht zu einem isolierten Experiment.
Hier beginnt der echte ROI: im nahtlosen Zusammenspiel von Menschen, Daten und Systemen.

Wie Unternehmen es richtig machen können

Der Weg zu wirklicher Wirkung von KI ist nicht kompliziert – er erfordert Disziplin.

- Beginne mit der Strategie. Definiere Erfolg, bevor du etwas baust.
- Bereinige deine Daten. Ohne saubere, verlässliche Daten gibt es keine Intelligenz, weder künstlich noch menschlich.
- Beziehe die Menschen ein. Kultur und Kommunikation entscheiden stärker über Erfolg als der Code.
- Vereine Expertise. Kombiniere internes Fachwissen mit externer Implementierungserfahrung.
- Denke in Systemen. Integration verwandelt Pilotprojekte in nachhaltige Leistung.

Eine besonnene Zukunft für KI

Sowohl das MIT als auch Karpathy führen uns vor Augen: KI ist nicht das Problem – Ungeduld ist es.
Die Gewinner der nächsten Dekade sind nicht die, die KI am schnellsten ausrollen, sondern die, die sie mit Ziel, Datendisziplin und operativer Reife einsetzen.

Bei kumai verstehen wir KI als Multiplikator für Wertschöpfung – aber nur, wenn sie auf klaren Daten, definierten Prozessen und fundierter Business Intelligence aufbaut.
Wir jagen nicht dem Hype hinterher, wir schaffen Klarheit.

Bereit loszulegen? Sprechen wir darüber.