02.09.2025
3 min
Einführung von ChatGPT-5
Victor Journoud
Co-Founder & Partner
Effizienz mit Vorsicht – Neue Funktionen, Stolpersteine und praktische Prompting-Tipps

TL;DR


ChatGPT-5 steigert die Effizienz von KMU in Kommunikation, Content-Erstellung und Automatisierung. Neu sind ein riesiges Kontextfenster, multimodale Fähigkeiten sowie Steuerparameter für Denk- und Antworttiefe. Der Start verlief jedoch holprig: Nutzer kritisierten emotionale Kälte, schwankende Ergebnisse und steigende Komplexität. Wer GPT-5 nutzen will, sollte Prompts anpassen und bewusst zwischen den Modi („Fast“, „Auto“, „Thinking“) wählen.

1. Was GPT-5 neu macht – und warum es für KMU relevant ist

GPT-5 ist mehr als ein Upgrade – es verändert die Art, wie KMU mit KI arbeiten.

  • Grösseres Kontextfenster: ganze Dokumentensammlungen, Webseiten oder Datensätze auf einmal verarbeiten.
  • Multimodalität: Text, Bild und Video kombinierbar.

Nutzen für KMU:

  • Kommunikation beschleunigen: E-Mails, Posts, Chats in Minuten statt Stunden.
  • Kundensupport entlasten: Standardanfragen automatisiert, komplexe Fälle zum Menschen.
  • Analysen vereinfachen: Reports, Zahlen, Feedback automatisch aufbereiten.

2. Der schwierige Start

Trotz Potenzial war der Rollout problematisch:

  • Viele fanden GPT-5 „kühl“ und unpersönlich – besonders im Vergleich zu GPT-4o.
  • Technisches Chaos: automatischer Router statt klarer Moduswahl → schwankende Qualität. Erst nach Nutzerprotesten wieder manuelle Steuerung.
  • Kreative Schwächen: stark bei strukturierten Aufgaben, aber weniger inspirierend und oft generisch in kreativen Texten.

3. Die Modi verstehen

GPT-5 ist kein einzelnes Modell, sondern drei Modi:

  • Fast Mode: schnell, günstig, knapp – für E-Mails, kurze Antworten, Social Posts.
  • Auto Mode: Balance aus Tempo und Genauigkeit – ideal für Alltagsaufgaben.
  • Thinking Mode: tiefe Analysen, komplexe Entscheidungen, lange Dokumente – teuer und langsam, aber wertvoll für Strategie.

Praxis-Tipp: Routine im Fast Mode, Strategie im Thinking Mode.

4. Prompting – der Schlüssel zu guten Ergebnissen

GPT-5 reagiert sensibler auf Formulierungen als Vorgänger. Für KMU heisst das: Prompting entscheidet über Qualität.

Best Practices:

  1. Klar und direkt formulieren.
  2. Strukturiert anweisen (Listen, Schritte).
  3. Rolle & Ton definieren (z. B. „professionell, sachlich, freundlich“).
  4. Parameter nutzen (verbosity, reasoning_effort).
  5. Iterativ testen und anpassen.

Beispiel-Prompt für KMU:
„Fasse die wichtigsten Ergebnisse dieses Meetings in max. 5 Sätzen zusammen. Liste anschliessend drei konkrete nächste Schritte mit Aufwandsschätzung. Verwende sachlichen, professionellen Ton.“

5. Chancen für KMU – richtig eingesetzt

  • Schnellere Kommunikation: weniger Zeit für Mails, Angebote, Updates.
  • Bessere Datenaufbereitung: klarere Entscheidungsgrundlagen.
  • Automatisierung: weniger Routine für Mitarbeiter, mehr Fokus auf Wachstum.

6. Risiken – worauf man achten muss

  • Ton & Empathie: klingt sachlich, teils unpersönlich in Kundenkontakt.
  • Qualitätsschwankungen: Unterschiede zwischen Modi & Updates → Tests nötig.
  • Kostenfalle: Thinking Mode teuer bei falscher Nutzung.
  • Überhype vermeiden: ohne Prozessanpassung verpufft der Effekt.

7. Fazit

GPT-5 ist ein starkes Werkzeug für KMU – aber kein Selbstläufer.
Es beschleunigt Kommunikation, Content und Analysen, unterstützt tief bei Strategie. Doch nur wer die Modi gezielt einsetzt, Prompting beherrscht und Kosten im Blick behält, profitiert wirklich.

Kernbotschaft: Nicht blind vertrauen – bewusst steuern. Der Wert von GPT-5 entsteht nicht durch Hype, sondern durch klugen, kontrollierten Einsatz.

Bereit loszulegen? Sprechen wir darüber.